Sicherung der Wasserversorgung mit einwandfreier Trinkwassergüte

Die Wetterextreme stellen für viele Trinkwasserversorger große Herausforderungen dar. Das Projekt zeigt künftige Planungs- sowie Betriebsverbesserungen für große und kleine Wasserversorger, insbesondere im ländlichen Raum, auf.

Projektsveranlassung

Die Wetterextreme in den letzten Jahren (Hochwasser 2002, Trockenheit 2003) stellten eine große Herausforderung für fast alle Trinkwasserversorger Niederösterreichs dar. Dank der überregionalen Verbindungsleitungen im Wein- und Industrieviertel konnten wesentliche Engpässe durch überregionale Wasserversorger ausgeglichen werden. Gerade die Einzelwasserversorger im ländlichen Raum waren am meisten durch die Dürre betroffen. Damit auch in Zukunft die Trinkwasserversorgung in NÖ gesichert bleibt, müssen Maßnahmen in Form von neuen Planungen sowie Betriebsverbesserungen sowohl im ländlichen Raum als auch bei großen Wasserversorgungen gesetzt werden.

Durchführung

Ziel und Aufgabe des Projektes ist die Erstellung eines Leitfadens für die Planung und den Betrieb von Wasserversorgungen im ländlichen Raum sowie Betriebsverbesserungen für alle Wasserversorger zur Sicherstellung einer einwandfreien Trinkwassergüte.

Das Projekt resultiert aus den Ergebnissen folgender in Auftrag gegebenen Studien.

Studie A: flächendeckende Wasserversorgung im ländlichen Raum durch kontrollierten Selbstbau von Wasserversorgungsanlagen

Aufgrund der Wetterkapriolen der letzten Jahre sind vermehrt Einzelwasserversorgungen zusammengebrochen. Zum Teil besteht der Wunsch der Einzelwasserversorger die öffentliche Wasserversorgung auch im ländlichen Raum zu erweitern, da der Erhalt bzw. der Ausbau der eigenen Wasserversorgung nicht mehr wirtschaftlich vertretbar bzw. gar nicht mehr möglich ist. Aufgrund der hohen Investitionskosten wurde in 4 Gemeinden im Mostviertel ein Modell gefunden, bei dem die Betroffenen einerseits durch gezielte Eigenleistungen und andererseits durch günstige Bauweisen die Wasserversorgung auch im ländlichen Raum mit der Gemeinde mit Erfolg erweitert haben. Damit kann die Struktur im ländlichen Raum nachhaltig verbessert und gesichert werden.

Die Studie soll die umgesetzten Modelle sowohl technisch als auch hygienisch analysieren, die Machbarkeitsgrenzen volks- und betriebswirtschaftlich aufzeigen und die Ergebnisse in einem Leitfaden zusammenfassen.


Studie B: Studie über den Qualitätszustand der Trinkwassergüte in den Leitungsnetzen

Anhand von mikrobiologischen Untersuchungen soll der Qualitätszustand der Trinkwassergüte in bestehenden Leitungsnetzen ausgewertet werden. Es werden unterschiedliche Wasserversorgungsstrukturen untersucht. Einerseits kleine weit verzweigte Wasserversorgungen, wie in Studie A behandelt, andererseits große Wasserversorgungen im Wald-, Wein- und Industrieviertel, welche Rohwasserqualitäten aufweisen, die Abweichungen in der Behandlung der Wasserspeicherung, -bewirtschaftung, ...vom Stand der Technik erfordern. Primär wird das Thema der Wiederverkeimung und die Stabilität der Trinkwassergüte behandelt.

Projektsergebnisse

Wasserversorgung im ländlichen Raum 

Durch günstige Verlegeverfahren und mit Hilfe des Arbeitseinsatzes der Betroffenen konnten Laufmeterpreise von € 15,-- beim Fräs- bzw. Pflugverfahren und € 30,-- beim Grabverfahren erzielt werden. Die damit verbundene Leitungsüberdeckung von 1 - 1,1 m im Grünland zeigte keine nachteiligen Temperaturauswirkungen auf die Qualität des Trinkwassers im Vergleich zur tieferen Verlegung im Asphalt.

Der stark schwankende Wasserbedarf der Wasserabnehmer sowie die nicht ständige Trennung der öffentlichen Wasserleitung von den jeweiligen Hausbrunnen schafften primär hygienische Probleme.

Zur dauerhaften Sicherstellung einer guten Wasserqualität ist eine vernünftige Balance zwischen den Erfordernissen der Abdeckung des Spitzenbedarfes und der hygienischen Notwendigkeit die Leitungsdimensionen möglichst gering zu halten, zu finden.

Weiters ist eine strikte und durchgehende Trennung der öffentlichen Leitung von den jeweiligen privaten Hausbrunnen sicher zu stellen und eine Mindestabnahme aus hygienischen Überlegungen unumgänglich.

Teile obiger Ergebnisse sind in der Broschüre Trinkwasserversorgung im ländlichen Raum (siehe unter Downloads) angeführt. 

Studie über den Qualitätszustand der Trinkwassergüte in den Leitungsnetzen

Die Studie (siehe unter Downloads) behandelt die hygienische Situation einerseits von kleinen weit verzweigten Wasserversorgungsnetzen und andererseits von 22 großen Trinkwasserversorgungsnetzen und schließt mit betrieblichen Empfehlungen für die Aufrechterhaltung von einwandfreier Trinkwasserqualität in den Leitungsnetzen. (Leitfaden zur Mikrobiologie)

Downloads

Ihr Kontakt zum Thema Trinkwasser

Amt der NÖ Landesregierung
Abteilung Siedlungswasserwirtschaft
Landhausplatz 1, Haus 7a 3109 St. Pölten E-Mail: post.wa4@noel.gv.at
Tel: 02742/9005-14421
Fax: 02742/9005-16770
Letzte Änderung dieser Seite: 17.12.2020
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