Nationalpark Thayatal

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Tief eingeschnitten windet sich die Thaya durch die wilde Schluchtenlandschaft des kleinsten Nationalparks Österreichs. Das Thayatal ist neben seinem Artenreichtum und seiner Naturschönheit wegen der noch weitgehenden Unberührtheit von herausragender Bedeutung.

Grenzüberschreitend verbindet dieses Naturreservat Ost und West, also Tschechien und Österreich. Doch auch Nord und Süd stoßen hier aufeinander. Das kühle und feuchte atlantische Klima mischt sich an den Hängen des Tales mit den letzten Ausläufern des trockenen pannonischen Klimas. Sanfte Hänge wechseln mit steilen Felswänden und schaffen so auf engstem Raum ideale Lebensbedingungen für die unterschiedlichsten Pflanzen- und Tiergemeinschaften.

Waldgesellschaften und Trockenstandorte

Mehr als 90 % der Fläche des Nationalparks werden vom Wald eingenommen. An den warmen, trockenen Südhängen dominieren Eichen-Hainbuchenwälder mit Pimpernuss, Spindelstrauch und Diptam, während die schattigen Nordhänge von Buchenwaldgesellschaften, in denen ebenso Bergahorn, Eiben und Bergulmen zu finden sind, bevorzugt werden. Hier wachsen auch Türkenbund, Seidelbast oder das Weiße Waldvögelein.

Auf seichtgründigen Felsstandorten lockert der Wald auf und geht in artenreiche Trockenrasen über. Um auf den trockenen Standorten überleben zu können, haben die Pflanzen dichte Behaarung, wachsüberzogene oder schmale, zerteilte Blätter ausgebildet. Botanische Raritäten wie die Bunte Schwertlilie, das Helmknabenkraut oder die Kuhschelle nutzen diese kargen Standorte.

Die Bewohner des Nationalparks

Die mächtigsten und ältesten Buchen sucht sich der Schwarzstorch für seine Horste aus. Im Nationalpark brüten jedes Jahr einige Paare dieses scheuen Bewohners. Die Graureiher leben das ganze Jahr über im Schutz des abgeschiedenen Tales. Der Fischotter erobert seine angestammte Heimat zurück. Im Tal an der Grenze findet man jetzt wieder häufiger Spuren dieses geschickten Jägers.

Auf den intensiv sonnenbestrahlten Trockenrasenflächen fühlen sich die Äskulapnatter, die Smaragdeidechse und der Siebenschläfer zuhause. Diese besonders seltenen Silikattrockenrasen sind noch dazu Nahrung für die Raupen vieler anspruchsvoller ausgefallener Schmetterlingsarten, wie für den Apollofalter.

Grenzüberschreitender Naturschutz

Zur Zeit des "Eisernen Vorhangs" war die Thaya noch unüberwindliche Grenze zwischen der damaligen Tschechoslowakei und Österreich. Nach seinem Fall konnten die Weichen für die Schaffung eines Internationalparks "Thayatal - Podyji" gestellt werden. Seit 1991 stehen auf tschechischer Seite zwischen Frain und Znaim der Flusslauf der Thaya auf einer Länge von 44 Kilometern und fast das gesamte Waldgebiet auf einer Fläche von 6.300 ha unter Schutz.

Auch Österreich erklärte mit 1. Jänner 2000 26 Kilometer des malerischen Flusslaufes samt angrenzender Lebensräume im Ausmaß von 1.300 ha zum Nationalpark, da das ökologische Wirkungsgefüge des Taleinschnittes eine untrennbare Einheit darstellt. Ein Nationalpark kann schwerlich in der Flussmitte aufhören. So ist er zum Sinnbild für die Bemühungen geworden, grenzüberschreitend und gemeinsam das unwiederbringliche Naturerbe zu bewahren.

Europadiplom

Mit dem Europadiplom für besonders schützenswerte Landschaften zeichnet der Europarat seit 1965 Landschaften und Schutzgebiete von europäischer Bedeutung aus. Nach seiner Errichtung im Jänner 2000 und der internationalen Anerkennung durch die IUCN im August 2001 hat der Nationalpark Thayatal im November 2003 das Europadiplom verliehen bekommen, das nach einer Überprüfung im Jahr 2008 um weitere fünf Jahre verlängert wurde. Der Europarat anerkennt dadurch nicht nur die Bemühungen um den Schutz eines beeindruckenden Durchbruchstals, er bestätigt gleichzeitig auch die Effizienz der Naturschutzmaßnahmen.

Nationalparkhaus 

Am 13. Juli 2003 wird das Nationalparkhaus seiner Bestimmung übergeben und erhält noch im gleichen Jahr den NÖ Holzbaupreis für kommunale Bauten. 2005 wurde das Haus  durch den Zubau eines „Forschungslabors" - besonders für jugendliche Besucher und zur Verbesserung des Schlechtwetterprogramms - erweitert.

Kontakt

Nationalpark Thayatal
2082 Hardegg, Nationalparkhaus

T +43 (0) 2949 / 7005 - 0
F +43 (0) 2949 / 7005 - 50
office@np-thayatal.at
http://www.np-thayatal.at/


   
weiterführende Links

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Amt der NÖ Landesregierung
Abteilung Naturschutz
Landhausplatz 1, Haus 16

3109 St. Pölten

E-Mail: post.ru5@noel.gv.at
Tel: 02742/9005 - 15237
Fax: 02742/9005 - 15220

Letzte Änderung dieser Seite: 19.5.2017
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