Gefahren im Sommer
Informationen zu HITZE- und UNWETTERGEFAHREN
- Beachten Sie die aktuellen Wetterwarnungen der GeoSphere Austria (ehemals ZAMG)!
- Beachten Sie die Pegelprognosen des hydrographischen Dienstes!
- Beachten Sie die gültigen Waldbrandverordnungen der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörden, um Waldbrände zu verhindern.
Waldbrandgefahrenkarte der Geosphere (ausschließlich meteorologische Gefahrenkarte, berücksichtigt nicht die Einflüsse der Vegetation und des Menschen)
Gefahren im Sommer allgemein
Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über Gefahren, die vor allem im Sommer in Niederösterreich auftreten können. Bitte beachten Sie zu den einzelnen Gefahren im Bedarfsfall die tagesaktuellen Gefahreneinschätzungen der Geosphere Austria (ehemals ZAMG) und der Fachabteilungen des Landes Niederösterreich.
HITZE
Aufgrund der sommerlichen Temperaturen kann es phasenweise zu außergewöhnlichen Hitzebelastungen kommen. Durch den Klimawandel sind die Sommer nachweislich heißer geworden. Temperaturen weit über 30 Grad sind auch in Niederösterreich keine Seltenheit mehr. Gerade ältere, gesundheitlich beeinträchtige Personen sind durch Hitze besonders gefährdet, aber auch der Schutz vor UV Strahlung sind heutzutage für alle Altersgruppen eine Notwendigkeit.
Beachten Sie die Informationen zum richtigen Umgang mit Hitze (Informationsangebot der Abteilung Umwelthygiene)!
UNWETTER – Blitzschlag, Starkregen, Sturm und Hagel
Weiters sind in Niederösterreich schwere Gewitter die häufigste Ursache für Unwetterschäden. Hagel, Blitzschlag, Sturm und vor allem Starkregen können schwere Sachschäden hervorrufen.
Blitzschlag
Laut einer Presseaussendung aus dem Jahr 2017 des ALDIS Blitzortungssystem Austria werden jährlich in Österreich durchschnittlich rund 10 Personen vom Blitz getroffen. Zwei Drittel der Personen überleben einen Blitzschlag. Wie man sich am besten vor Gewittern schützt finden Sie auf den Seiten von ALDIS (Austrian Lightning Detection & Information System).
Starkregen

Im Zuge von Gewittern können lokal auch extreme Niederschlagsmengen erreicht werden. Wenn mehr als 20-30 Liter Wasser pro Quadratmeter innerhalb von einer Stunde zu Boden fallen spricht man von Starkregen. Ab wann Regenmengen für oberflächlichen Abfluss und somit zu Schäden führen ist auch von lokalen Rahmenbedingungen wie Bodenbeschaffenheit (trocken, feucht), aktuellem Bewuchs und der Geländebeschaffenheit (flach, steil) abhängig. Die Unwetterkatastrophen der letzten Jahre in Niederösterreich wurden zumeist von Niederschlagsraten von 50-100 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 60-90 Minuten verursacht. Bei diesen Mengen fließt Wasser oberflächlich über Wiesen, Äcker und versiegelte Flächen in Siedlungsbereiche. Wildbäche werden zu reißenden Flüssen, die auch Autos und Brücken wegspülen können. Daher gilt bei derartigen Ereignissen höchste Vorsicht in Gebäuden in Hanglagen, aber auch an Tiefpunkten (Keller, Garagen) und besonders in der Nähe von Gewässern, die innerhalb kürzester Zeit rasch ansteigen können.
Meiden Sie bei Starkregen den Aufenthalt in tieferliegenden Räumen, da hier durchaus Lebensgefahr durch rasch eindringende Wassermassen oder Muren besteht!
Um das Gefahrenpotential von Hangwasser besser einschätzen zu können hat das Land NÖ umfangreiche Analysen durchgeführt. Nähere Informationen finden Sie hier.
- Hangwasser - Gefahrenhinweiskarte und Beratungsangebot
- Wie kann ich meine Gemeinde vor Überschwemmungen schützen? (Video)
- Rückblick Unwetter 2021 in Niederösterreich - Chronologische Zusammenfassung der Ereignisse 2021
- Eigenvorsorge Oberflächenabfluss (Ratgeber des Bundesministeriums für Wasserwirtschaft
Gefahren durch Sturmböen und Tornados

Gewitter und Unwetter können auch in Niederösterreich Sturmböen von über 100km/h (Schäden an Gebäuden) verursachen. Gerade im Vorfeld einer Gewitterfront oder während eines Gewitters sind auch sogenannte „Fallböen“ ein gefährliches Wetterphänomen, das unvorhergesehen auftritt und schwere Schäden verursachen kann. Vereinfacht kann man sich kalte schwere Luft vorstellen, die aus großer Höhe auf den Erdboden fällt. Fallböen können am Boden schwerste Schäden im Forst, aber auch an Gebäuden verursachen. Im Sommer 2022 wurden im Bezirk Scheibbs während eines rasch aufziehenden Unwetters drei Wandererinnen durch umstürzende Bäume getötet.
Daher, wenn möglich, bei Sturm den Aufenthalt im Freien meiden!
Tornados in Niederösterreich
Auch die eher selten auftretenden Tornados sind in Niederösterreich möglich. Der Tornado vom 24. Juni 2021 in Tschechien in unmittelbarer Nähe zu Österreich mit 5 Toten, über 200 Verletzten und rund 1200 zerstörten Gebäuden hat die Gefährlichkeit derartiger Wetterphänomene leider eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Da für die Ausbildung von diesen kleinräumigen Wettererscheinungen auch die Geländebeschaffenheiten ausschlaggebend sind, treten diese selten, aber doch vorwiegend im Wald- und Weinviertel, im Tullnerfeld und im Wiener Becken auf. Bereits im Frühling 2023 wurden in Niederösterreich drei Tornados im Wein- und Waldviertel gesichtet. Starke Sturmböen und Tornados entstehen meist sehr rasch und ohne erkennbare Vorzeichen im Zusammenhang mit Gewittern. Die Vorhersage derartig lokaler Stürme ist leider nicht möglich. Daher sollte man jedes Gewitter hinsichtlich Blitzschlags- und Sturmgefahr sehr ernst nehmen und unbedingt den Aufenthalt im Freien meiden!
Bei Tornadogefahr wird empfohlen innenliegende, fensterlose Räume aufzusuchen, um Verletzungen durch Glasbruch zu vermeiden.
Weitere Informationen zu Stürmen und Tornados in Niederösterreich
- Rückblick April/Mai 2023: ORF Bericht zu Tornados in Niederösterreich
- Verhaltensratgeber für Tornados - ESSL Institut Wiener Neustadt
- Vortrag von Alois Holzer, European Severe Storms Laboratory (ESSL) mit Sitz in Wiener Neustadt
- Video eines Tornados am 10. Juli 2017 in der Nähe von Schwechat (Beitrag von Mortimer Müller)
- Katastrophentornado von Wiener Neustadt 1916 - Tote und Verletzte (geprüfter Wikipedia Beitrag)
- Die stärksten Tornados in Österreich (Beitrag der Wiener Zeitung vom 25. Juni 2021)
Hagel, die unterschätzte Gefahr
Die Hagelunwetter der letzten Jahre (z.B. Wieselburg Juni 2012, Allentsteig, Schrattenberg und Rossatz 2021) zeigen welch großer Schaden durch Hagel entstehen kann. Bei den Hagelunwettern im Juli 2021 zerstörten Hagelkörner mit Durchmessern größer fünf Zentimeter auch Dachziegel. Hagelkörner dieser Größe können Geschwindigkeiten von bis zu 150km/h erreichen. Je kleiner das Korn, umso geringer auch die Geschwindigkeit. Neben landwirtschaftlichen Flächen werden bei schwerem Hagel auch Dachflächen, Photovoltaikpanele, Fassaden, Scheiben und Fahrzeuge schwer beschädigt. Daher ist der Aufenthalt im Freien unbedingt zu meiden, da Verletzungsgefahr besteht.
- Hagelgefährdungskarte (HORA-umfangreiches Kartenmaterial des BMLRT zu sämtlichen Naturgefahren)
- Wie schütze ich mein Haus vor Hagel? (Elementarschaden Präventionszentrum)
Naturkatastrophen können auch Trinkwasser-, Strom- und Gasleitungen beschädigen oder zerstören. Deshalb empfiehlt der NÖ Zivilschutzverband die Bevorratung von Trinkwasser, Lebensmittel und Medikamente für mehrere Tage, um Notsituationen bestmöglich zu überstehen. An dieser Stelle wird auch auf die Blackout Ratgeber des Zivilschutzes verwiesen.
Weitere Informationen
Ihre Kontaktstelle des Landes für Zivil- & Katastrophenschutz
Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz Langenlebarner Strasse 106 3430 Tulln E-Mail: post.ivw4@noel.gv.at
Tel: 02742/9005 - 13352
Fax: 02742/9005 - 13520