Tipps für Notfälle - Erdbeben

Informationen zur Erdbebenserie Neunkirchen 2021

 

Aktuelle Erdbeben - Beobachtungsmeldungen erwünscht

Die Geosphere Austria (ehemals ZAMG - Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) betreibt ein eigenes Messnetz, das die Lokalisierung von Erdbeben innerhalb kürzester Zeit zulässt. Falls Sie selbst ein Erdbeben verspürt haben, melden Sie dies bitte an die Zentralanstalt.

Infos zu aktuellen Erdbeben und Abgabe von Beobachtungsmeldungen (Geosphere Austria (ehemals ZAMG)

  

Erdbeben in Niederösterreich

Die Erdbebengefahr in Österreich bzw. in Niederösterreich liegt grundsätzlich unter jener in den klassischen Erdbebenländern, wie Griechenland, Italien, Türkei, Japan, Kalifornien, etc.. Trotzdem ist die Gefahr eines Schadbebens auch für Österreich und die hochentwickelte Infrastruktur nicht zu unterschätzen.

Gerade die Aufzeichnungen historischer Erdbeben lassen Rückschlüsse auf mögliche Schadbeben zu. So ist neben dem Erdbeben im Raum Schwadorf 1927 mit einer Magnitude von ca. 5.2 vor allem das bekannten Erdbeben im Raum Neulengbach im Jahre 1590 zu nennen, das an den damals bestehenden Gebäuden, vor allem in Wien, schwere Schäden anrichtete. Die Magnitude dieses Bebens wird ungefähr mit 6,0 auf der Richterskala angenommen. 



Industrieviertel verfügt über ein dichtes Erdbebenmessnetz – Schülerinnen und Schüler bauen die Messgeräte

Die Thermenregion verfügt über ein dichtes Erdbebenmessnetz (MSS), das großteils von der Bevölkerung selbst betrieben wird. Dank einer zivilgesellschaftlichen Initiative von Em.Univ.Prof. DI Dr. Ewald Brückl (TU Wien) konnte in Kooperation mit SchülerInnen des TGM in Wien, sowie der HTL Wiener Neustadt und mit finanzieller Unterstützung des Landes NÖ, des BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung, sowie der Baumit GmbH und der Förderaktion netidee dieses Projekt umgesetzt werden. Die Ergebnisse der Messungen dieses Sensornetzwerkes sind frei im Internet abrufbar. Die Messdaten sind wenige Sekunden nach einem Erdbeben abrufbar. Die Seite ist fast selbsterklärend, einfach im Menü rechts ein Beben auswählen und dann die Messdaten auf der Karte abspielen. Ein Bericht inklusive Videoanimation des Hauptbebens vom 30. März findet sich ebenfalls im Blog der Homepage. Nähere Informationen zum Macroseismic Sensor Netzwerk (MSS)

Macroseismic Netzwerk



Erdbebenvorsorge

Damit Gebäudeschäden in Österreich durch Erdbeben vermieden bzw. reduziert werden ist bei der Errichtung eines Gebäudes der Eurocode 8, eine europäische Norm, anzuwenden. Das Ziel ist, sicherzustellen, dass bei Erdbeben menschliches Leben geschützt ist, Schäden begrenzt bleiben und wichtige Bauwerke zum Schutz der Bevölkerung funktionstüchtig bleiben. So müssen Bauwerke, in denen sich viele Menschen aufhalten (Schulen, Stadien), oder wichtige Einrichtungen, wie beispielsweise Krankenhäuser, sehr hohe Sicherheitsauflagen erfüllen. Die Inhalte des Eurocode 8 sind in der ÖNORM EN 1998 umgesetzt. 

Erdbebenexperten empfehlen vor allem das eigene Haus gut instand zu halten und stets für einen guten Bauzustand von Schornsteinen, Balustraden, Dachrinnen und dergleichen zu sorgen.

Weitere wertvolle Tipps zum Verhalten bzw. zur Vorsorge bietet Ihnen der NÖ Zivilschutzverband und der Geosphere Austria (ehemals ZAMG).

Erweiteren Sie ihr Fachwissen zum Thema Erdbeben 

Wie werden Erdbeben gemessen und was bedeuten die Begriffe  "Magnitude", "Richterskala", "Intensität", "Seismogramm", usw.?

Erklärungen zu sämtlichen Fachbegriffen finden Sie im Erdbebenlexikon der Geosphere Austria (ehemals Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik).

Erdbebenübungen in Niederösterreich (Stand Jänner 2024)

Um ein mögliches Erdbebenszenario im Ernstfall auch bewältigen zu können finden regelmäßig Übungen statt. Die NÖ Feuerwehren, die Rettungsorganisationen (ÖRK, ASBÖ) und das Österreichische Bundesheer verfügen über Spezialkräfte, die für Erdbebeneinsätze bestens vorbereitet sind. Dazu zählen Such-, Rettungs- und Bergeeinheiten, die mit Ortungsgerätschaften, Suchhunden und speziellem Einsatzgerät für die Verschüttetenrettung ausgestattet sind. Das Land Niederösterreich ist bemüht regelmäßig Erdbebenübungen abzuhalten, um auch die Zusammenarbeit mit internationalen Einsatzeinheiten zu trainieren.

November 2014 - Landeskatastrophenschutzübung im Industrieviertel - 800 Einsatzkräfte übten Erdbeben- und Stromausfallszenarien

Juni 2016 - MODEX (module exercise) - mehrtägige internationale EU Erdbebenübung im Raum Wiener Neustadt - 550 Übungsteilnehmer aus 18 Nationen übten den Ernstfall in Niederösterreich.

Landeskatastrophenschutzübung 2017 im Bezirk Scheibbs

Da auch im Bezirk Scheibbs eine kleinere Erdbebengefährdungszone in Niederösterreich ausgewiesen ist, wurden im Rahmen der Landeskatastrophenschutzübung 2017 auch Erdbebenszenarien angenommen. 

22. bis 26. Oktober 2023 - MODEX - mehrtägige internationale EU Erdbebenübung im Industrieviertel statt. Rund 200 Spezialkräfte für die Suche nach Verschütteten aus 4 Nationen übten mit Einsatzkräften des Landes Niederösterreich im Tritolwerk des Österreichischen Bundesheeres. Die Übung fand unter der Federführung des Österreichischen Roten Kreuzes und mit Unterstützung des NÖ Landesfeuerwehrverbandes und der Geosphere Austria statt und bot den Spezialteams herausfordernde Szenarien eingestürzter Gebäude für die Suche von Verschütteten. In der internationalen Katastrophenhilfe werden diese Spezialeinheiten "USAR Teams" (Urban search and rescue teams) genannt. Im Zuge von mehrtägigen Übungen stehen die Einsatzeinheiten unter strenger Beobachtung und Evaluierung von Expertinnen und Experten, die auf Grundlage internationaler Richtlinien der Vereinten Nationen (INSARAG Guidelines) überprüft und zertifiziert werden. Somit wird garantiert, dass nur zertifizierte Teams zum Einsatz kommen.



November 2014 - Landeskatastrophenschutzübung 2014 - Erdbeben Thermenregion - Mehr als 800 Einsatzkräfte waren in drei Bezirken mit unterschiedlichsten Szenarien konfrontiert. Angenommen wurde ein Katastrophenbeben mit einer Magnitude von 6.0 nach Richter. Eingestürzte Gebäude, Brände, Unfälle, Felsstürze und der Ausfall der Energie- und Kommunikationsinfrastruktur waren zu bewältigen. 


Ihre Kontaktstelle des Landes für Zivil- & Katastrophenschutz

Amt der NÖ Landesregierung
Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz
Langenlebarner Strasse 106 3430 Tulln E-Mail: post.ivw4@noel.gv.at
Tel: 02742/9005-13352
Fax: 02742/9005-13520   
Letzte Änderung dieser Seite: 23.1.2024
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