Umweltmedium Luft
Außenluft
Derzeit wird der Luftanteil von CO2 stark thematisiert. Für den Menschen unmittelbar
relevant sind Feinstaub, Stickstoffoxide, Ozon und andere Stoffe, die im
Immissionsschutzgesetz Luft geregelt sind. Holzheizungen, vor allem alte
Heizungssysteme sind große Feinstaubemittenten. Mit Ihrer Holzheizung können Sie
jedoch einerseits zur Nachhaltigkeit beitragen, durch richtiges Heizen aber auch zur
Verbesserung der Luftqualität. Tipps dazu finden Sie im Ratgeber "richtig heizen" (pdf, 230 kB).
Die Werte der niederösterreichischen Luftgütemessstationen sind für die vergangenen Jahre und laufend abrufbar. (siehe weiterführende Informationen)
Informationen über die medizinischen Aspekte des Ozons finden Sie im Downloadbereich, Anregungen zur Ozonvermeidung sind auf der Seite der Abteilung Umweltrecht abrufbar. (siehe untenstehenden link)
Informationen zu Feinstaub (PM10, PM2,5) finden sie im Merkblatt Feinstaub im Downloadbereich.
Informationen über das neue Allergie- Unkraut ragweed (Ambrosia artemisiifolia)
Niederösterreichischer Pollenwarndienst
Innenraumluft
Da wir uns überwiegend in Wohn- und Arbeitsräumen aufhalten, deren Luftqualität wir großteils selbst beeinflussen können, ist dieser Bereich besonders zu thematisieren.
Natürlich steht die Belastung der Innenraumluft durch Tabakrauch an erster Stelle. Tabakrauch ist das zugleich verbreitetste und schädlichste Wohngift. Er belastet die Raumluft mit großen Mengen an Schadstoffen und gesundheitsschädlichem Feinstaub. Tabakrauch ist eine Mischung aus mehr als 4000 Einzelsubstanzen. Davon sind mindestens vierzig für den Menschen krebserregend.
Der Feinstaub in Innenräumen stammt zu einem maßgeblichen Teil aus der Außenluft und steigt zusätzlich an, wenn in Innenräumen geraucht wird. So können Personen, die sich in Raucherwohnungen oder Raucherräumen aufhalten, dort Feinstaubbelastungen ausgesetzt sein, die die Grenzwerte für die Außenluft massiv überschreiten. Im längerfristigen Durchschnitt kann die Feinstaubbelastung in Raucherwohnungen zwei- bis dreimal so hoch sein wie jene in Nichtraucherwohnungen.
- Gesund Wohnen ist nicht mit Rauchen in Innenräumen vereinbar. Wer raucht, sollte dies draußen und nicht in Wohnräumen tun.
- Lüftung: Die Schadstoffbelastung hängt von der Anzahl der gerauchten Zigaretten pro Zeiteinheit, der Raumgröße und der Luftwechselrate ab. Sind Wohnräume einmal mit Tabakrauch belastet, ist eine akzeptable Raumluftqualität nicht leicht wieder herzustellen. Weder Fensterlüftung, noch eine mechanische Lüftungsanlage mit hoch eingestellter Lüftungsrate reichen kurzfristig dazu aus.
In der Innenraumluft ist die CO2-Konzentration neben der Konzentration in der Außenluft stark von der Belegung des Raumes, der Raumgröße und der Belüftungssituation abhängig.
Höhere Konzentrationen treten dann auf, wenn sich relevante Quellen von CO2 wie Menschen, Haustiere, bzw. CO2-emittierende technische Anlagen im Raum oder dessen unmittelbarer Umgebung befinden oder wenn im Raum Verbrennungsvorgänge stattfinden. Bei unzureichenden Lüftungsverhältnissen oder unter Raumnutzungsbedingungen mit hoher Personenbelegung kann die CO2-Konzentration in Innenräumen allein durch die von den Nutzern ausgeatmeten Mengen bis zu einer Größenordnung von 10 000 ppm (18 300 mg/m³) ansteigen – empfohlen sind auf Dauer aber nicht mehr als 1000 ppm.
In Innenräumen ist der Mensch die bedeutendste Quelle an CO2, allerdings spielen alle Verbrennungsprozesse, bei denen die Verbrennungsgase nicht vollständig aus dem Raum abgeführt werden, als CO2-Quelle eine Rolle. Dazu sind grundsätzlich das Rauchen von Tabak (allerdings sind beim CO2 im Gegensatz zu anderen Schadstoffen die Beiträge der Raucher quantitativ gering), das Abbrennen von Kerzen und der Betrieb von offenen Öl- und Gasleuchten ebenso zu zählen wie Gasherde und andere Einrichtungen, bei denen auf offener Flamme gekocht wird.
Auch Heizgeräte mit offener Flamme und ohne Kaminanschluss können die CO2-Konzentration erheblich erhöhen.
Obwohl CO2 in den in Innenräumen üblicherweise auftretenden Konzentrationen in der Regel kein unmittelbares Gesundheitsrisiko darstellt, können ab bestimmten Konzentrationen Befindlichkeitsstörungen wie z.B. Beeinträchtigung von Leistungsfähigkeit, Konzentration und Kopfschmerzen auftreten.
In natürlich belüfteten Innenräumen werden Perioden des Anstiegs der Konzentration an CO2 von Perioden unterbrochen, in denen es zu einem starken Abfall kommt (Lüftungsphasen). Der Raumnutzer hat also die Möglichkeit, durch sein Verhalten (Lüften, Türen öffnen etc.) aktiv auf die Qualität der Innenraumluft Einfluss zu nehmen. In mechanisch belüfteten Räumen liegt dagegen die Konzentration an CO2 meist auf einem relativ konstanten Niveau.
In manchen Gegenden Österreichs sind im Boden höhere Konzentrationen von Radon vorhanden, die bei undichten Kellerausführungen und mangelnder Lüftung zu erhöhten Radon-Konzentrationen in der Raumluft führen können. Eine Broschüre des Gesundheits- und Lebensministeriums fasst Wirkung, Vorkommen und empfohlene Maßnahmen zusammen.
- Erstes und wichtigstes Ziel ist es, für hygienische Luftverhältnisse im Innenraum zu sorgen. Durch die Atmung der Personen in einem Innenraum wird dessen Luft ständig mit Kohlendioxid angereichert. Außerdem treten aus den meisten Baumaterialien und Möbeln auch lange nach deren Einbau Schadstoffe aus, die die Innenraumluft belasten. Der menschliche Organismus reagiert auf schlechte Raumluftqualität mit Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten.
- Zweites wichtiges Ziel ist es, durch richtiges Lüften der Schimmelbildung vorzubeugen. Je höher die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass an entsprechend gefährdeten Stellen Schimmel auftritt (wenngleich festzuhalten ist, dass Schimmel oft auch bauliche Ursachen hat und durch Lüften allein nicht immer verhindert werden kann). Das gilt insbesondere für stark feuchtebelastete Räume wir Bad, Küche und Schlafzimmer. In diesen sollte daher für entsprechende Durchlüftung gesorgt werden.
Dabei ist gleichzeitig darauf zu achten, insbesondere im Winter zu trockene Raumluft zu verhindern. Eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 30 und 50% wird von den meisten Menschen als angenehm empfunden. Je nach Empfindlichkeit können (müssen aber nicht) darunter liegende Werte zu trockenen Schleimhäuten und brennenden Augen führen. Richtiges Lüften im Winter verhindert auch unnötige Energieverluste. Wird bei kalten Außentemperaturen falsch oder zulange gelüftet, müssen die ausgekühlten Bauteile erst wieder erwärmt werden, wodurch unnötig Heizenergie verbraucht wird.
Im Winter beinhaltet die kalte Außenluft weniger absolute Feuchtigkeit, als die warme Innenluft. Wird sie nach dem Lüften im Innenraum erwärmt, kann sie mehr Feuchtigkeit aufnehmen – die relative Luftfeuchtigkeit sinkt also. Weil die Luft dadurch wieder mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, entzieht sie den Gegenständen und Bauteilen im Raum Feuchtigkeit und trocknet sie ab. Ist sie gesättigt, muss sie wieder durch frische, kühlere Luft ersetzt werden.
Der umgekehrte Effekt führt übrigens dazu, dass aus warmer Luft, die abgekühlt wird, Feuchtigkeit auskondensiert (weil die kalte Luft nicht so viel Feuchtigkeit aufnehmen kann, die relative Feuchtigkeit also auf 100% oder höher steigt und die Feuchtigkeit daher als Nebel ausfällt), zum Beispiel bei der Ausatemluft im Winter.
Besonders in der Übergangszeit und im Sommer ist daher auf eine gezielte Lüftung von Kellerräumen zu achten. Der Grund: Kellerwände sind vom Winter noch kalt, die Außenluft hingegen ist schon warm und kann eine entsprechend hohe Menge an Feuchtigkeit beinhalten. Damit kehrt sich der Effekt aus dem Winter um: warme, feuchte Luft gelangt in den Keller, kühlt dort ab und Feuchtigkeit kondensiert aus und setzt sich an den Wänden ab, was wiederum die Gefahr für Schimmelbildung erhöht. Der Keller sollte daher dann gelüftet werden, wenn die Außentemperatur niedriger ist, als die Temperatur im Keller.
Wie lüftet man richtig?
Ideal ist jene Form der Lüftung, die möglichst rasch die verbrauchte Luft durch frische ersetzt, ohne dass Bauteile im Winter unnötig auskühlen oder im Sommer erwärmt werden. Das geschieht, indem möglichst viele Fenster für wenige Minuten geöffnet werden.
- gut: Stoßlüften (in einem Raum ein Fenster öffnen, es entsteht kein Durchzug, der Luftwechsel dauert etwas länger)
- besser: Querlüften (in einem Raum mehrere Fenster öffnen oder in mehreren Räumen Fenster öffnen und die Innentüren offen lassen)
- am besten: vertikales Querlüften (wie Querlüften, aber in zwei Stockwerken – dadurch erhöht ein leichter Kamineffekt den Luftwechsel, was insbesondere im Sommer dabei hilft, die Räume durch Lüften in den frühen Morgenstunden oder über die Nacht abzukühlen)
Wie lange und wie oft soll man lüften?
Wohnräume sollten, je nach Belegung, mehrmals täglich gelüftet werden. Um einen normgerechten Luftwechsel zu erreichen, müsste dies (bei durchschnittlicher Haushaltsgröße) zumindest alle zwei Stunden geschehen.
- Als Faustregel gilt: Je kälter die Temperatur draußen ist, umso kürzer kann gelüftet werden.
- Fenster, falls überhaupt, nur in der warmen Jahreszeit gekippt halten. Im Winter bringt Kippen entweder einen zu geringen Luftaustausch und/oder zu hohe Energieverluste. Zudem erhöht sich das Schimmelrisiko durch ausgekühlte Bauteile. Im Sommer kann es bei hohen Temperaturen aber zur Raumüberwärmung kommen – auch bei hohen Außentemperaturen ist daher Stoßlüften (v.a. morgens und abends) die bessere Variante.
- Eine dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit in Innenräumen sollte vermieden werden. Achtung in Räumen mit hohen Feuchtelasten (Bad, Küche, Schlafzimmer, Waschküche)
- Unnötigen Feuchteeintrag in Räume vermeiden – zum Beispiel beim Kochen: Deckel auf den Topf spart Energie und verhindert eine zu hohe Luftfeuchtigkeit.
- Ein Hygrometer (misst die relative Luftfeuchtigkeit) hilft, die Luftfeuchte im Winter auf einem guten Niveau zu halten.
Weitere Informationen finden Sie in den Positionspapieren des Arbeitskreises Innenraumluft auf der Website des Umweltministeriums.
weiterführende Links
Downloads
- Download: Merkblatt Feinstaub (pdf, 0.1 MB)
- Download: Broschüre des Gesundheits- und Lebensministeriums über "Radonbelastung in Österreich" (pdf, 5.0 MB)
- Download: Merkblatt Ozon (doc, 0.2 MB)
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Fax: 02742/9005-12875