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06.03.2015 | 00:26

Dorferneuerung setzt verstärkt auf Zentrumsentwicklung

LH Pröll: „Lebensqualität und Kommunikation forcieren"

Dorferneuerung setzt auf Zentrumsentwicklung: Geschäftsführer Di Walter Kirchler (NÖ Regional GmbH), Bgm. Franz Heisler (Pöchlarn), Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Bgm. NR Mag. Friedrich Ofenauer (Markersdorf-Haindorf), v. l. n. r.
Dorferneuerung setzt auf Zentrumsentwicklung: Geschäftsführer Di Walter Kirchler (NÖ Regional GmbH), Bgm. Franz Heisler (Pöchlarn), Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Bgm. NR Mag. Friedrich Ofenauer (Markersdorf-Haindorf), v. l. n. r.© NLK Diese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Um einen „Gegentrend gegen den Trend der Zeit" einzuleiten und dem schwierigen Umfeld für die Ortszentren entgegen zu wirken, soll im Zuge der Dorf- und Stadterneuerung künftig ein Schwerpunkt auf die Zentrumsentwicklung gelegt werden. Das gab Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll heute, Freitag, im Zuge einer Pressekonferenz in Pöchlarn bekannt. Als weitere Gesprächspartner standen dabei der Bürgermeister von Pöchlarn, Franz Heisler, der Bürgermeister von Markersdorf-Haindorf, NR Mag. Fritz Ofenauer, sowie DI Walter Kirchler, Geschäftsführer der NÖ Regional.GmbH, zur Verfügung.

Durch neue Einkaufsmöglichkeiten wie den Online-Handel oder auch neue Einkaufsangebote wie Einkaufszentren an den Ortsrändern werde das Umfeld für die Ortszentren immer schwieriger, meinte der Landeshauptmann eingangs. Um dem entgegen zu wirken, setze man zum einen auf die Raumordnung und zum anderen auf finanzielle Förderschienen wie die NAFES-Aktion für Nahversorger in Ortszentren oder auch Anreize über die Wohnbauförderung. Nun soll als weiterer Schritt im Zuge der Dorferneuerung die Zentrumsentwicklung in den Mittelpunkt gestellt werden, kündigte Pröll an. Dadurch wolle man leer stehende Wohngebäude wieder neu beleben, frei gewordene Geschäftsflächen neu gestalten und zur Belebung von Ortszentren beitragen. „Das vernetzte Denken soll dabei im Vordergrund stehen", betonte der Landeshauptmann: „Arbeitsangebot, Wohnmöglichkeiten, Freizeiteinrichtungen, Branchenmix aus Handel, Dienstleistung und Gastronomie - all diese Facetten müssen ganzheitlich umgesetzt werden." Die Drehscheibe zur Umsetzung dieser Strategie seien die Gemeinden, betonte er: „Die Gemeinden wissen um den Bedarf, sie wissen um die Eigentumsverhältnisse der Immobilien und sie können beim Ankauf von Objekten aktiv werden." Die Stadtgemeinde Pöchlarn sei dabei mit der gelungenen Neugestaltung der Innenstadt ein „Vorzeigebeispiel". Fünf alte Objekte wurden angekauft und das Innenstadtzentrum neu entwickelt. Das Land Niederösterreich habe 1,5 Millionen Euro dazu beigetragen. In einem nächsten Schritt sind nun mit Dürnstein, Pernitz, Zistersdorf und Markersdorf-Haindorf vier Pilotgemeinden definiert worden. Der Prozess ist jeweils auf vier Jahre angelegt und wird von speziell geschulten Mitarbeitern der Dorf- und Stadterneuerung begleitet.

„Wir wollen, dass die Lebensqualität in den Gemeinden und Dörfern entsprechend profitiert", fasste Landeshauptmann Pröll die Ziele der neuen Aktion zusammen: „Lebendige Zentren in den Gemeinden garantieren kurze Wege für die Bewohner, Lebensqualität und Kommunikation werden dadurch forciert." Darüber hinaus profitierten auch die Gemeinden durch die bessere Auslastung der vorhandenen Infrastruktur sowie auch die regionale Wirtschaft.

„Wir haben nicht nur alte Wurzeln, wir sind auch eine Stadt mit Zukunft", meinte der Pöchlarner Bürgermeister Franz Heisler. Er berichtete über die Innenstadt-Entwicklung in Pöchlarn sowie über die damit verbundene Schaffung von Räumlichkeiten für das Gemeindeamt, Geschäftslokale, Ordinationsräume und Wohneinheiten. Auch der Kirchenplatz wurde neu gestaltet, eine weitere Maßnahme ist gerade im Bau: eine Rad- und Fußgängerbrücke, die den Radweg mit dem Stadtzentrum verbindet.

Ziel sei es, „ein lebendiges Ortszentrum zu schaffen, das Raum für Begegnung gibt", sagte NR Mag. Fritz Ofenauer, Bürgermeister von Markersdorf-Haindorf, über die Vorhaben in seiner Gemeinde. Man wolle „einen Raum schaffen, wo die Menschen bewusst hinkommen". Um „herauszufinden, was so ein Raum können soll", wolle man intensiv auf Bürgerbeteiligung setzen: „Dadurch erwarte ich mir auch eine starke Identifikation der Bürger mit ihrem Ortszentrum."

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