Zu Beginn des Sommers wurde bekannt, dass Tschechien das AKW Dukovany um zwei neue Atomreaktoren ausbauen möchte. Dazu hat die Betreiberfirma CEZ die Umweltverträglichkeitsprüfung beim tschechischen Umweltministerium beantragt. Im Zuge dieses Verfahrens werde die Haltung des Landes Niederösterreichs klar zum Ausdruck gebracht werden, betonte Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf, der in diesem Jahr auch Vorsitzender der Umwelt-Landesräte ist, heute, Dienstag, in einer Stellungnahme: „Die Ausbaupläne sind aufs Schärfste abzulehnen!"
„Die Atomkraft ist ein nicht beherrschbares Sicherheitsrisiko", so Landesrat Pernkopf. Man brauche daher einen „Komplettausstieg aus der gefährlichen Atomkraft". Dass die vollständige Versorgung mit Ökostrom funktioniere, zeige man in Niederösterreich. Man habe eine ausführliche Stellungnahme vorbereitet, „die unsere Sicherheitsbedenken schwarz auf weiß dokumentiert": Das sei zum einen die „direkte Betroffenheit" aufgrund der geringen Entfernung zu Niederösterreich - das AKW Dukovany sei nur 32 Kilometer von der Landesgrenze entfernt. Das seien zum anderen die fehlenden Sicherheitsreserven. So sei in europäischen Stress-Tests nach Fukushima festgestellt worden, dass die Sicherheitsreserven bei Erdbeben sehr gering seien. Die Aufrüstung der sicherheitsrelevanten Systeme und Komponenten sei immer noch nicht abgeschlossen. Zudem sei die Haftungsfrage und Situation bezüglich Endlager vollkommen ungeklärt.
Die Stellungnahme werde man nicht nur dem tschechischen Umweltministerium übermitteln, sondern ab heute auch allen Gemeinden und allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stellen. „Wir rufen alle dazu auf, uns bei unserer Kritik zu unterstützen", so Pernkopf. Unterstützt werden kann die Stellungnahme des Landes Niederösterreich bis 23. September auf http://www.energiebewegung.at/ und der Landes-Website http://www.noel.gv.at/. Alle bis dahin eingelangten Stellungnahmen werde man gesammelt den tschechischen Behörden übermitteln. Pernkopf erwarte sich dadurch „eine lautstarke Bewegung gegen den Ausbau der Atomkraft vor unserer Haustür" und „ein kräftiges Signal für die europäische Energiewende".
Mag. Christoph Urbanek, der NÖ Anti-Atomkoordinator, ergänzte, dass ein Schaden grenzüberschreitende und weitreichende Folgen hätte und man daher hohe Sicherheitsstandards betreffend des AKW Dukovany einfordere. Die Sicherheitsreserven seien sehr gering, das betreffe die Reaktoren eins bis vier und das sei auch im Falle eines Neubaus so.
Nähere Informationen: Büro LR Pernkopf, DI Jürgen Maier, Telefon 02742/9005-12705, e-mail j.maier@noel.gv.at, lr.pernkopf@noel.gv.at.
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