05.05.2025 | 09:57

Aktuelles vom NÖ Arbeitsmarkt April 2025

LR Rosenkranz und AMS NÖ-Chefin Kern: Die Situation bleibt angespannt, die Arbeitslosigkeit steigt weiter

„Die herausfordernde Wirtschaftslage setzt sich fort; Ende April sind in Niederösterreich um 5,2 Prozent mehr Personen arbeitslos vorgemerkt als noch vor einem Jahr. Der Handel mit 632 mehr Arbeitslosen (+8,4 Prozent) und der Bereich Warenherstellung mit einem Plus von 303 Arbeitslosen (+6,9 Prozent) sind derzeit besonders betroffen. In den kommenden Monaten ist mit keiner Entspannung am Arbeitsmarkt zu rechnen“, informieren Arbeitsmarkt-Landesrätin Susanne Rosenkranz und AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern

Ende April 2025 sind 43.344 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 2.141 oder 5,2 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Inklusive Schulungsteilnehmer befanden sich 53.708 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (ebenfalls +5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr).

Der Bestand an unselbständig Beschäftigten (geschätzt) in Niederösterreich liegt Ende April bei 658.000 Personen. Davon waren 295.000 Frauen (+0,5 Prozent) und 363.000 Männer (-0,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen leichten Anstieg um 0,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote (geschätzt) liegt in Niederösterreich aktuell bei 6,2 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 7,3 Prozent (+0,5 Prozent-Punkte).

„In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten steigt der Druck am Arbeitsmarkt ganz besonders für niedrigqualifizierte Menschen. Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss tragen ein wesentlich höheres Risiko, arbeitslos zu werden: Sie machen in Niederösterreich nur rund ein Zehntel aller unselbständig Beschäftigten, aber über 41 Prozent aller arbeitslosen Personen aus, fast jeder Siebente davon ist langzeitarbeitslos. Die Arbeitslosenquote in dieser Personengruppe ist mit 21,2 Prozent (Jahresdurchschnitt 2024) rund fünfmal so hoch wie unter Personen, die zumindest eine Lehre oder mittlere Schule abgeschlossen haben“, meint Kern, die auch betont: „Eine abgeschlossene Ausbildung ist der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit, insbesondere gegen Langzeitarbeitslosigkeit. Per Ende März befanden sich über 3.400 Personen in einer AMS NÖ-Fachkräfteausbildung. Bereits 862 langzeitarbeitslose Personen konnten im heurigen Jahr eine Beschäftigung aufnehmen – ein Plus von 29,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.“

Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+6,3 Prozent bzw. +1.174) als auch bei Männern (+4,3 Prozent bzw. +967) zugenommen. Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+4,2 Prozent bzw. +643) wie Personen im Haupterwerbsalter (+5,5 Prozent bzw. +1.199). Am stärksten fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre mit einem Plus von 7,5 Prozent bzw. +299 (auf 4.279 Personen) aus.

Ein überproportionaler Anstieg der Arbeitslosigkeit ist unter anderem im Handel (+632 bzw. +8,4 Prozent), in der Warenherstellung (+303 bzw. +6,9 Prozent) und im Gesundheits- und Sozialwesen (+248 bzw. +8,4 Prozent) zu beobachten. In einzelnen Branchen ist die Arbeitslosigkeit hingegen rückläufig, beispielsweise im Bereich Verkehr/Lagerei (-53 bzw. -2,5 Prozent) sowie in der Land- und Forstwirtschaft (-38 bzw. -12,4 Prozent).

„Trotz der anhaltend schwachen konjunkturellen Entwicklung besteht in niederösterreichischen Unternehmen weiterhin Bedarf an Fachkräften. Mit 13.908 offenen Stellen und 1.121 verfügbaren Lehrstellen steht ein großes Angebot an freien Stellen zur Verfügung, das sind weiterhin um 13,9 Prozent mehr als im Vorpandemiejahr 2019. Das AMS NÖ bietet eine breite Palette an Qualifizierungsmaßnahmen an, um Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt zusammenzubringen. Darüber hinaus bietet das Land diverse Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen für Beschäftigte an. Für die kommenden Monate bleibt unser Ziel, mit maßgeschneiderten Beratungs- und Unterstützungsangeboten Unternehmen und Beschäftigte in eine nachhaltige Zukunft zu begleiten“, betont Arbeitsmarkt-Landesrätin Susanne Rosenkranz.

Aktuell sind 13.908 freie Stellen beim AMS gemeldet. Das sind um 13,5 Prozent weniger als im April des Vorjahres. Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist unterschiedlich. So gibt es Branchen mit weiter steigender Arbeitskräftenachfrage, wie beispielsweise der Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (+65,3 Prozent bzw. +64 Stellen). Besonders starke Rückgänge sind in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfte-überlassung und Gebäudebetreuung) (-15,6 Prozent bzw. -556), im Bereich Verkehr/Lagerei (-42,2 Prozent bzw. -402) und in der Beherbergung/Gastronomie (-24,6 Prozent bzw. 359) zu beobachten.

Nähere Informationen: AMS NÖ, Mag. Martina Fischlmayr, Telefon 0664/83 50 517

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