Am Messegelände in Tulln veranstaltete gestern die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Baugewerbe den „2. NÖ Zukunftstag – Gewerbe und Handwerk rund um den Bau.“ Namhafte Aussteller präsentierten neue Produktinnovationen, während Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker und Spartenobmann Jochen Flicker mit Universitätsprofessor Gabriel Felbermayr vom WIFO über die aktuellen Herausforderungen der Baugewerbebranche diskutierten. Nach den zuletzt schwierigen Jahren für die Baubranche gebe es nun endlich Grund zu leichtem Optimismus, lautete der Tenor der Podiumsdiskussion. Weitere Maßnahmen zur Ankurbelung der Bauwirtschaft seien aber nötig.
„Viele Landsleute fürchten um den Verlust ihres Wohlstandes und stehen bei größeren Investitionen auf der Bremse. Da ist auch die Politik gefordert den Menschen diese Unsicherheit zu nehmen - das ist eine wichtige Aufgabe der Politik.“ Im Hinblick auf das „Aus“ für die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsverordnung (KIM-Verordnung) meinte die Landeshauptfrau: „Das Bundesland Niederösterreich, die Politik, die Kammer und die Innung haben sich jahrelang für eine Lockerung der KIM-Verordnung eingesetzt“. In Niederösterreich würden 63 Prozent der Menschen in den eigenen vier Wänden wohnen, sprach die Landeshauptfrau einen weiteren Aspekt an. „Die Zahlen, Daten und Fakten zeigen, dass fast 100 Prozent der Privatkredite zurückgezahlt werden können. Da braucht es keine zusätzlichen Regularien. Laut Studien wollen 93 Prozent der Jugendlichen sich Wohnungseigentum schaffen“, hob sie hervor.
In Bezug auf die Wirtschaft hielt Mikl-Leitner fest: „Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit ist ein zentraler Punkt, weil damit attraktive Arbeitsplätze und die Existenzen unserer Familien verbunden sind“. Das Land Niederösterreich gehe in diesem Zusammenhang mit gutem Beispiel voran und wolle mit der „Aufgabenkritik“ die Landesverwaltung noch effizienter aufstellen, um Spielräume für Zukunftsinvestitionen zu schaffen. Diese umfassende Entbürokratisierung führe zu weniger Verbote, weniger Kontrollen und weniger Berichtspflichten für Bürger und Firmen, führte sie aus. „Wir müssen die Bürokratie für unsere Betriebe weiter abbauen. Klagen über bürokratische Fesseln sind das absolute Top-Thema in unseren Gesprächen mit Unternehmerinnen und Unternehmern. Um diese abzubauen sind vor allem die EU und der Bund gefordert“, sagte die Landeshauptfrau.
WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker betonte zum Fachkräftemangel in den Betrieben: „Besonders wichtig ist die Entscheidungsphase der jungen Menschen, welchen beruflichen Weg sie künftig einschlagen werden. Dazu führen wir bei uns in der Wirtschaftskammer seit Jahren in enger Kooperation mit dem Bundesland Niederösterreich den Talentecheck durch. Dadurch erfährt jeder und jede Jugendliche die Talente und Stärken und kann sich dementsprechend für die Zukunft orientieren. Der Talentecheck wird wissenschaftlich begleitet und ist enorm wichtig, denn nur, wenn man seinen Job engagiert und mit Freude macht, erbringt man auch gute Leistungen.“ Spartenobmann Jochen Flicker meinte: „Die KIM-Verordnung ist gefallen und damit ist das Bauen wieder leichter geworden.“ Universitätsprofessor Gabriel Felbermayr vom WIFO hielt einen Impulsvortrag zum Thema „Bauwirtschaft in herausfordernden konjunkturellen Zeiten“.
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Im Bild von links nach rechts: Professor Gabriel Felbermayr, Direktor des österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker
Professor Gabriel Felbermayr, Direktor des österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Jochen Flicker, WKNÖ-Sparte Gewerbe und Handwerk, und WKNÖ Direktor Johannes Schedlbauer (v.l.n.r.)
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