Von einem ganz besonderen Anlass sprach Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, als sie am heutigen Samstag die Jubiläumsausstellung „Das Nichts gegen Alles“ im Arnulf Rainer Museum Baden anlässlich des 95. Geburtstages des Badener Künstlers Arnulf Rainer eröffnete. Der Künstler, hunderte Male weltweit ausgestellt und zig-mal ausgezeichnet, sei „einer der größten Künstler unserer Zeit und eine der prägendsten Persönlichkeiten unserer Kunstwelt, die er mit seinen Werken weit über unsere Landesgrenzen geprägt hat“, sagte sie. Seine Werke seien aktueller denn je, „denn er setzt sich mit den Themen des Menschseins wie Geburt und Tod, Freude und Schmerz, Ordnung und Chaos auseinander. Rainers Werke sprechen eine universelle Sprache, verbinden Kulturen und Generationen.“
Die Jubiläumsausstellung wäre aber nicht möglich „ohne Arnulf Rainers Freund, Kunstsammler und einen der größten Kunstmäzene Europas, Helmut Zambo“, unterstrich Mikl-Leitner. Der international renommierte Kunstsammler habe „mit unvergleichlichem Gespür eine der bedeutendsten Kunstsammlungen unserer Zeit“ aufgebaut. Zambo, der den NÖ Landessammlungen einen großen Teil seiner Kunstwerke überlassen hat, habe damit dem Land ein wertvolles Vermächtnis hinterlassen: „Du hast dir mit deiner Schenkung von insgesamt 720 Kunstwerken, davon 300 Werke von Arnulf Rainer, kurz vor deinem 85. Geburtstag ein Denkmal errichtet, das nicht nur das Land Niederösterreich mit großer Demut und großem Dank annimmt, sondern das deine tiefe persönliche Verbundenheit zu Arnulf Rainer zeigt.“
Mehr als 60 Jahre habe Zambo seine Kunstsammlung aufgebaut, nie nur aus privater Leidenschaft, sondern immer mit einer klaren Verpflichtung verbunden, so die Landeshauptfrau: „Kunst zu erhalten und zu bewahren, Künstler und junge Talente zu fördern und sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“ In diesem Sinne werde auch das Land NÖ weiter sensibel mit der Sammlung Zambos umgehen, denn Niederösterreich tue alles, um Kunst und Kultur zu unterstützen und diese allen zugänglich zu machen. Allein heuer habe man fünf neue Kulturinstitutionen eröffnet und wiedereröffnet, u.a. die Ehemalige Synagoge, das KinderKunstLabor oder das Stadttheater Wiener Neustadt. „Wir haben damit unsere kulturelle Infrastruktur erweitert und vor allem noch mehr Raum und Platz für die Freiheit der Kunst geschaffen.“
Die Landeshauptfrau betonte abschließend: „Deine Schenkung an unsere Landessammlungen, geschätzter Helmut Zambo, ist das schönste Kompliment, das wir für unsere Kunst- und Kulturarbeit jemals bekommen haben.“ Für sein Engagement wolle man Zambo nun etwas zurückgeben, sagte sie und würdigte Helmut Zambo mit dem „Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse für deine herausragenden Verdienste um die Kunst und Kultur.“
Eine große Auszeichnung, die er mit Dank entgegennehme, sagte Helmut Zambo, der am heutigen Tag die Laudatio auf Arnulf Rainer hielt. Das erste Werk Rainers, „Der Absturz“, habe er 1960 nach einem Besuch in dessen Atelier gekauft. Er beschrieb Rainer als „ernsthaftesten Künstler, den ich kenne, immer kämpfend um das bessere Bild, der keine Kompromisse kannte, nicht in der Kunst und auch nicht im Leben.“ Zambo beschrieb den Künstler weiters: „Auf der Suche nach dem neuen Bild, das nach Verbesserung heischt, beutete er seinen Körper und die großen Maler der Kunstgeschichte aus und so entstanden großartige neue Werke.“ Egal, wie man zu Rainers Kunst stehe oder sie nenne, so Zambo, „das Sehen und Erkennen, was aus einem guten Bild ein Kunstwerk macht, lernte ich von ihm.“ Er habe ihm als Sammler und als Mensch viel zu verdanken.
Zu Wort kamen auch Julia Flunger-Schulz, seit Jänner Geschäftsführerin des Arnulf Rainer Museums Baden, sowie Kurator Nikolaus Kratzer, der über die Hintergründe der Jubiläumsausstellung berichtete und die Gäste vorweg auf einen Streifzug durch „Das Nichts gegen Alles“ mitnahm. Badens Bürgermeister Stefan Szirucsek, der sich froh darüber zeigte, dass man seit 15 Jahren das Arnulf Rainer Museum in Baden beheimaten dürfe, sagte: „Mit der Schenkung von Helmut Zambo ans Land Niederösterreich wird auch eine neue Phase der Entwicklung des Museums aufgeschlagen.“
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Bei der Ausstellungseröffnung im Arnulf Rainer Museum (v.l.n.r.): Kurator Nikolaus Kratzer, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Helmut Zambo mit Gattin Verena und Bürgermeister Stefan Szirucsek.
(v.l.n.r.) Hermann Dikowitsch, Leiter Abteilung Kunst und Kultur Land NÖ, Kurator Nikolaus Kratzer, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Helmut Zambo mit Gattin Verena, Geschäftsführerin Julia Flunger-Schulz, Bürgermeister Stefan Szirucsek und Armin Lausegger, Leiter NÖ Landessammlungen.
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