Buchneuerscheinung: Zum ewigen Gedächtnis des Triumphes. Das kaiserliche Frauenstift in Tulln 1280–1782
Johannes Ramharter, Zum ewigen Gedächtnis des Triumphes. Das kaiserliche Frauenstift in Tulln 1280–1782 = Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 62, St. Pölten: Verlag NÖ Institut für Landeskunde 2021
Die vorliegende Arbeit möchte das Dominikanerinnenkloster in Tulln, das historisch nicht ganz korrekt als „kaiserliches Frauenstift“ bezeichnet wurde, in Erinnerung rufen, weil hinter seiner Gründung ein großes Konzept lag, das durch vielerlei Umstände nicht in dem Ausmaße zum Tragen kam, wie dies von seinem Gründer Rudolf von Habsburg, dem ersten römisch-deutschen König aus dem Geschlecht der Habsburger, geplant war. Zudem ist es in der modernen Literatur über diese für das Heilige Römische Reich und für Niederösterreich wichtige historische Persönlichkeit weitestgehend vergessen.
In dieser Arbeit werden drei Perioden aus der Geschichte des Klosters im Mittelpunkt stehen, weil darin die überregionale Bedeutung des Klosters deutlich wird, aber auch die Quellenlage über die Entwicklung des Klosters sehr heterogen ist. Wir haben es hier mit Zeiträumen zu tun, über die wir archivalisch außerordentlich gut informiert sind, gefolgt von Jahrzehnten, in denen wir kaum mehr wissen als die Namen der Priorinnen, die diesem Kloster vorstanden.
Zu Beginn steht die Phase der Gründung durch Rudolf von Habsburg, die einzige Klostergründung des ersten Habsburgers auf dem Herrscherthron des Heiligen Römischen Reiches, deren Intention aus den im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien erhaltenen Urkunden erkennbar wird. Im Anschluss wird die Phase zwischen 1560 und 1620 genauer beleuchtet, in der das Kloster im Gefolge der Reformation vor der Auflösung stand und in konkurrierendem Bemühen des landesfürstlichen Klosterrats und des Dominikanerordens gerettet wurde. Über diese Periode gibt es einen ungewöhnlich großen Bestand an Dokumenten in den Klosterakten des Niederösterreichischen Landesarchivs. Zuletzt möchte ich auf die letzten Jahre des Klosters vor 1785 eingehen, die bereits den Keim des „Untergangs“ erkennen lassen. Dieser ist nicht den Maßnahmen Kaiser Josephs II. geschuldet, der das Kloster aufgrund seiner Bedeutung mittels einer neuen Regel erhalten wollte, was durch den Unfrieden innerhalb des Konvents aber nicht verwirklicht werden konnte. Hier gibt es eine dichte Überlieferung in den Klöstern Herzogenburg und Göttweig, denen die undankbare Aufgabe oblag, die wirtschaftlichen Belange des Tullner Frauenstiftes zu verwalten.
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