Hochwasserübung an der March – 400 Einsatzkräfte in Aktion

Bis 2011 saniert via donau auf einer Gesamtlänge von 70 Kilometer die Hochwasserschutzdämme im Auftrag des Infrastrukturministeriums entlang der March und unteren Thaya und schafft damit mehr Sicherheit für 7.000 Bürgerinnen und Bürger in zehn Gemeinden. Ziel des Projektes ist es, den gesamten Damm für außergewöhnliche Hochwasserereignisse sicher zu machen, dafür wird auf dem neuesten Stand der Technik gearbeitet. "Wir wollen größtmöglichen Schutz der Bevölkerung in den von Hochwasser bedrohten Gebieten", so Infrastrukturministerin Doris Bures.

Im Rahmen der organisationsübergreifenden Katastrophenschutzübung am 16. Mai wurde die Sicherung des Dammes über den neu geschaffenen Dammverteidigungsweg während eines angenommenen Hochwassers weit über einer 100-jährlichen Eintrittswahrscheinlichkeit erprobt.

Die Abläufe der zuständigen Behörden, der Einsatzorganisationen und via donau sind durch einen speziellen gemeinsam entwickelten Alarmierungsplan festgelegt, der während der Bauphase bis 2011 die Warn- und Alarmierungsstufen bewusst niedrig ansetzt. Dadurch steht via donau genügend Vorlaufzeit zur Verfügung, um die in Bau befindlichen Dammabschnitte bei einem drohenden Hochwasser entsprechend zu sichern.

Die Alarmpläne enthalten aber auch die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung für den Katastrophenfall, wenn bei einem Extremereignis Dämme zu brechen drohen oder überströmt werden.

Für derartige Restrisikoszenarien haben das BMVIT, das Land NÖ und die NÖ Feuerwehren mobile Schutzelemente angekauft, die im Katastrophenfall die Auswirkungen von Dammbrüchen in den Siedlungsbereichen mildern sollen. In der Gemeinde Jedenspeigen wurden verschiedenste Typen von Schutzelementen von der Feuerwehr und dem Bundesheer probeweise aufgebaut.

Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes KR Josef Buchta und Militärkommandant Generalmajor Johann Culik überzeugten sich vor Ort von der guten Zusammenarbeit der Feuerwehr und Bundesheerkräfte.

Diese Übung hat gezeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen unseren Organisationen und Behörden bestens funktioniert, wir aber zukünftig die gemeinsamen Ausbildungen und Übungen weiter forcieren müssen. Auch die klare Information der Bevölkerung über das verbleibende Restrisiko bei einem Katastrophenhochwassers sehe ich als wichtigen Schritt eines zeitgemäßen Katastrophmanagements", betonte der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Dr. Stephan Pernkopf, der auch an der Übung teilnahm.

Auszug aus dem offiziellen gemeinsamer Pressetextes der an der Übung teilnehmenden Organisationen.



Hintergrundinfos zur Übung: 

Die Übung wurde in zwei parallel ablaufenden Teilen abgehalten.


1. Teil: Planspielübung

Überprüfung der Alarmpläne der Behörden, der Wasserverbände, der Via Donau und der Feuerwehren.

Es mussten die in den Alarmplänen vorgesehenen Maßnahmen vom Beginn eines Hochwassers (Hochwasserwarnung) bis hin zu fiktiv angenommenen Dammbrüchen bzw. Dammüberströmungen (Dammverteidigung, Ortsverteidigung, Evakuierung) abgearbeitet werden.

Nähere Informationen zu den neuen Alarmplänen, die im Rahmen eines EU Projektes gemeinsam mit den Gemeinden und den Feuerwehren entwickelt wurden finden Sie hier.

Beübte Stellen:

  • Landeswarnzentrale NÖ
  • Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf - behördlicher Bezirksführungsstab unter Einbindung der Verbindungsoffiziere von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, Bundesheer und Via Donau
  • Gemeindeeinsatzleitungen der Gemeinden Hohenau, Ringelsdorf-Niederabsdorf, Drösing, Jedenspeigen, Dürnkrut, Angern, Weiden, Marchegg, Engelhartstetten
  • March Wasserverband Nord und Süd
  • Via Donau - Krisenstab am Standort Angern/March
  • Bezirksfeuerwehrkommando Gänserndorf - Bezirksführungsstab

2. Teil: praktische Hochwasserschutzübung

Übungsziel und beübte Einheiten: Parallel zur Planspielübung übten Feuerwehr, Bundesheer, Via Donau und die Wasserverbände an den Dämmen Sicherungsmaßnahmen, Dammerhöhungen und im Siedlungsbereich von Sierndorf das Aufstellen von mobilen Hochwasserschutzelementen. Unterstützt wurden die örtlichen Einsatzkräfte vom 6. Zug der KHD Bereitschaft Gänserndorf und von Einheiten des Bundesheeres aus Mistelbach.  

Um 12.00 Uhr wurden von Beobachtern und Ehrengästen die Übungsschauplätze in Sierndorf besichtigt bzw. die verschiedensten Hochwasserschutzelemente vorgestellt.

"Durch die praxisnahe Erprobung unter Realbedingungen konnten unsere Spezialisten der eingesetzten Organisationen wichtige Erkenntnisse gewinnen, die zukünftig in die Schulungen Eingang finden werden", meinte der Übungsleiter der Feuerwehr Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Georg Schicker. 

Besonderer Dank gilt der Gemeinde Jedenspeigen und der Feuerwehr Sierndorf, die die Räumlichkeiten für den Übungsabschluss zur Verfügung stellten. Großer Dank auch an die Grundstücksbesitzer in Sierndorf, die das Aufstellen der Schutzeinrichtungen auf ihren Grundstücken genehmigten.

Das Bundesheer stellte gemeinsam mit der Feuerwehr Sierndorf nach der Übung im Feuerwehrhaus Sierndorf die Versorgung der eingesetzten Kräfte sicher.


Ihre Kontaktstelle des Landes für Zivil- & Katastrophenschutz

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Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz
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