Angesichts der aktuellen Herausforderungen brauche es „Mut und Optimismus“ und „eine Politik mit Hausverstand“ sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Zuge des NÖ Industrietages 2023, der am gestrigen Montag in den Räumlichkeiten der Firma Blaha in Korneuburg und auf Einladung der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Niederösterreich stattfand. In einer Interviewrunde, gemeinsam mit Wirtschaftskammer-Präsidenten Wolfgang Ecker und Spartenobmann Helmut Schwarzl, sprach sie dabei vor zahlreichen Industrievertretern über aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen. Danach folgten Vorträge von Holger Bonin, Direktor des Instituts für Höhere Studien (IHS) sowie Sven Gabor Janszky, Autor und Zukunftsforscher aus Deutschland sowie Leiter des größten Zukunftsforschungsinstitutes in Europa. Bonin ging dabei auf die aktuelle wirtschaftliche Lage ein, analysierte aber auch langfristige Herausforderungen wie die demographische Entwicklung, die Digitalisierung, die Dekarbonisierung und die Deglobalisierung. Janszky gab einen Einblick in das Thema „2030 – so arbeiten wir in Zukunft“ und skizzierte dabei die wichtigsten Prognosen für die nächsten Jahre im Blick auf die Entwicklung von Technologie und Gesellschaft: „Als Zukunftsforscher denken wir uns keine Trends aus, sondern wir analysieren die Trends, die es derzeit gibt, und beschreiben, was die größte Chance hat, sich durchzusetzen.“
Niederösterreich verfüge über die höchsten Haushaltseinkommen und die höchste Kaufkraft im Vergleich mit den anderen Bundesländern, so die Landeshauptfrau zu Beginn der Veranstaltung, die im „Ideen Zentrum“ der Franz Blaha Sitz- und Büromöbel Industrie GmbH stattfand. Im Blick nach vorne gelte es, den Standort zu stärken, und dabei habe man vor allem drei Aktionsfelder analysiert, betonte sie: „Erstens wollen wir die Digitalisierung voranbringen, hier sind wir schon gut aufgestellt mit unserer Digitalisierungsstrategie und dem Haus der Digitalisierung. Zweitens setzen wir auf eine Kreislaufwirtschaft und eine ganz klare Raumplanung, und drittens setzen wir auf ,smarte Vitalität‘, d. h. auf Innovation und Forschung im Gesundheitsbereich, vor allem auch durch neue Entwicklungen in der Medizin und der Medizintechnik.“ Angesichts der aktuellen, schwierigen Lage plädierte sie für „Mut und Optimismus“, seitens des Landes werde man an allen Investitionsvorhaben festhalten, verwies sie etwa auf Projekte in der Infrastruktur, im Hochwasserschutz oder im Bereich der Kliniken, aber auch auf Anreize für die Wirtschaft wie die Förderung „digi4wirtschaft“.
Der Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Wolfgang Ecker, ging auf große Herausforderungen wie die steigenden Zinsen, die hohe Inflation, die eingetrübte Konjunktur oder auch den Mitarbeitermangel ein. Trotz allem plädierte er dafür, „optimistisch zu denken“, denn „wir Unternehmerinnen und Unternehmer sind da, um Lösungen zu finden“. Ecker: „Auch die Vergangenheit war herausfordernd und wir haben sie gut gemeistert, und wir werden auch die Zukunft sehr gut meistern“.
Der Spartenobmann der Industrie in der Wirtschaftskammer, Helmut Schwarzl, betonte die Bedeutung der Industrie für Niederösterreich: „Die rund 1.000 niederösterreichischen Industriebetriebe sorgen mit ihren 80.000 direkten und 300.000 indirekten Beschäftigten für ein Drittel der gesamten Wertschöpfung in Niederösterreich. Wir bieten rund 70 Lehrberufe, knapp ein Fünftel aller Lehrlinge werden in einem Industriebetrieb ausgebildet.“
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