Unkontrollierte Haustierhaltung ("Animal Hoarding")

Verwahrloste und verstörte Hunde oder Katzen in großer Zahl, zusammengepfercht auf engstem Raum, gehalten in verschmutzten Unterkünften. Immer häufiger wurden in den letzten Jahren solche als „Animal Hoarding" bezeichnete Fälle bekannt. 

Betroffen sind zumeist Haustiere wie Hunde und/oder Katzen, aber auch diverse Kleinnagetiere und Vögel bis hin zu Großtieren oder Exoten. In der wissenschaftlichen Literatur wird von „Animal Hoarding" gesprochen, wenn die Ansammlung einer großen Anzahl von Tieren eine Größenordnung erreicht, die es dem Tierhalter nicht mehr ermöglicht, sanitäre und tierärztliche Minimalstandards der Tierpflege einzuhalten; wenn also ein Missverhältnis zwischen der Anzahl der Tiere und der Fähigkeit für ihre adäquate Versorgung besteht. Das Horten von Tieren wird in der Fachliteratur in Zusammenhang mit verschiedenen psychischen Krankheitsbildern gebracht. Die Grenze verläuft allerdings verschwommen und nicht immer liegt eine psychische Erkrankung vor. Oftmals handelt es sich auch lediglich um sozial stark isolierte Menschen, die damit Ersatzhandlungen entwickeln.

 

Drastische Fälle von "Animal Hoarding" 

Im Februar 2003 wurde die Öffentlichkeit durch den Tod einer Pudelzüchterin in Pommersdorf und deren fast 70 Hunde in drastischer Weise auf diese Problematik aufmerksam. Weitere Fälle ereigneten sich im Februar 2007 in Wolfsgraben, wo der Amtstierarzt auf einem Anwesen 40 stark abgemagerte Pferde vorgefunden hat und im März 2007 in Feichtenbach bei Pernitz, wo 46 Hunde und 18 Katzen, zusammengepfercht in Zimmern eines ehemaligen Hotels unter katastrophalen hygienischen Bedingungen gehalten wurden. 

Was aus falsch verstandener Tierliebe beginnt, führt oft zu Realitätsverlust und möglicherweise Tierquälerei. Die Personen können sich um das Einzeltier gar nicht mehr genug kümmern und bemerken das Leiden der Tiere nicht. Vielfach werden die Missstände bei den Tieren nur durch Zufall aufgedeckt. Eine sofortige Abnahme der vielen Tiere ist dann nötig. Die Tierheime bewältigen die Aufnahme einer so großen Anzahl an Tieren meist kaum.


Ihre Kontaktstelle des Landes für Animal Hoarding

Amt der NÖ Landesregierung
Abteilung Naturschutz
Landhausplatz 1, Haus 16

3109 St. Pölten

E-Mail: post.ru5@noel.gv.at
Tel: 02742/9005-15237
Fax: 02742/9005-15220

Letzte Änderung dieser Seite: 17.10.2019
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