06.04.2020 | 13:00

Niveaufreimachung der Ochsenburger Straße in St. Pölten

Schleritzko, Stadler: Erhöhung der Verkehrssicherheit durch gelebte Partnerschaft

Heute beginnen die Brückenbauarbeiten für die Bahnunterführung an der Ochsenburger Straße in St. Georgen am Steinfelde (Stadt St. Pölten). Dazu gibt es zwischen Land Niederösterreich, ÖBB Infrastruktur AG und der Stadt St. Pölten ein Übereinkommen zur Auflassung von Eisenbahnkreuzungen im Raum St. Pölten. In diesem Übereinkommen wurde eine Drittelfinanzierung mit einem Gesamtvolumen von rund 14 Millionen Euro vereinbart. Auf Grund der Gefahrensituation an der Eisenbahnkreuzung im Zuge der Ochsenburger Straße wurde eine Niveaufreimachung durch Errichtung einer Unterführung im Zuge der L 5102 (Ochsenburger Straße) unter der Landesstraße B 20 (Mariazeller Straße) und der ÖBB-Strecke Hainfeld-St. Pölten beschlossen.

Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko dazu: „Mit dem Neubau einer Bahnunterführung in der Ochsenburger Straße wird eine wichtige Maßnahme im Sinne der Verkehrssicherheit umgesetzt. Die schrecklichen Unfälle, die sich dort ereignet haben, sollen der Vergangenheit angehören. Wir wollen in guter Zusammenarbeit die neuralgischen Punkte entschärfen. Deshalb investieren wir hier auf der Landesstraße B 20 und im Zugverkehr kräftig. Eine Win-Win-Situation für die Bevölkerung der Landeshauptstadt und der Region.“ Die Zahl der Eisenbahnübergänge wurde seit dem Jahr 2000 nahezu halbiert – von rund 6.100 auf rund 3.200. Wie bereits in den letzten Jahren wird sich auch heuer zu Jahresende diese Zahl weiter verringert haben. Denn: die sicherste Eisenbahnkreuzung ist die, die es nicht gibt.

„Unser Ziel als ÖBB ist es, gemeinsam mit Bund, Land und Gemeinden niveaugleiche Bahnübergänge laufend zu reduzieren. Bahnunterführungen und -überführungen tragen wesentlich zu mehr Verkehrssicherheit bei, verhindern Wartezeiten im Bereich der Eisenbahnkreuzung und optimieren den Verkehrsfluss“, so Franz Bauer, Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur AG. „Dabei unternehmen wir gemeinsam mit unseren Vertragspartnern alle Anstrengungen, um die Gesundheit der auf der Baustelle tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Erfüllung ihrer Aufgaben bestmöglich zu schützen und im öffentlichen Interesse liegende Bauprojekte weiterzuführen“, betonte er.

Bürgermeister Matthias Stadler führte aus: „Gemeinsam mit dem Land Niederösterreich und den ÖBB konnten wir in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Maßnahmen die Verkehrssicherheit deutlich erhöhen. Gerade an dieser Stelle gab es immer wieder tragische Unfälle mit Todesfolge. Mit dieser Bahnunterführung in der Ochsenburger Straße steht der Bevölkerung somit bald eine sichere Verbindung zur Verfügung, ohne dass die Gleise gequert werden müssen.“

Die neue Trasse der Landesstraße L 5102 mit einer Länge von rund 670 Metern beginnt nächst der Zantgasse. Von hier aus biegt die Trasse in einem Linksbogen Richtung Süden ab. Danach fällt die Trasse bis auf das bestehende Niveau der ehemaligen Schottergrube ab. Weiter führt die neue Trasse in einem Rechtsbogen (nächst der Baufirma Gruber und der Firma Henzl Media) Richtung Westen, wo sie unter der ÖBB-Bahnlinie Hainfeld-St. Pölten und unter der Landesstraße B 20 Mariazeller Straße geführt wird. Danach erfolgt der Anschluss an die bestehende B 20 mittels eines ansteigenden Rechtsbogens. Weiters werden für die Fußgänger Stiegenanlagen errichtet, um die fußläufigen Verbindungen zu den Busbuchten möglichst kurz zu halten. Ein behindertengerechter Zugang ist entlang der gesamten Trasse durch einen einseitig kombinierten Geh- und Radweg ebenfalls gewährleistet. Eine neue Aufschließungsstraße entsteht östlich der B 20 mit einer Länge von etwa 860 Metern. Sie beginnt gegenüber der Firma Gruber in Richtung Süden, steigt nach einem Rechtsbogen auf das Niveau der ÖBB-Bahnlinie Hainfeld-St. Pölten an, um anschließend nach einem Linksbogen in den bestehenden Weg entlang der ÖBB-Bahnlinie Hainfeld-St. Pölten Richtung Süden einzumünden.

Die Breite der neuen Landesstraße L 5102 beträgt 12,25 Meter, bestehend aus sieben Metern Fahrbahnbreite, Banketten, Grünflächen und einem kombinierten drei Meter breiten Geh- und Radweg. Die lichte Durchfahrtshöhe im Zuge der neuen L 5102 beträgt 4,7 Meter. Dafür werden ca. 11.000 Kubikmeter Schüttmaterial, 12.000 Kubikmeter Erdaushub und rund 3.900 Tonnen Asphalt benötigt. Die Breite der neuen Aufschließungsstraße beträgt 4,5 Meter. Dafür werden rund 8.200 Kubikmeter Schüttmaterial und rund 2.000 Tonnen Asphalt benötigt. Weiters erfolgt nach der Baufertigstellung der Abtrag der Eisenbahnkreuzungen durch die ÖBB.

Das Brückenobjekt der B 20 wird als einfeldriges Rahmentragwerk ausgeführt und weist eine Länge von 16,65 Metern zwischen den Widerlagern und eine lichte Weite von 10,95 Metern auf. Die Gründung erfolgt mittels Bohrpfählen als Tieffundierung. Die Fahrbahnbreite auf dem Brückenobjekt beträgt 9,5 Meter zwischen den Randbalken. Die Bauarbeiten der ÖBB-Brücke werden von der Firma Strabag bzw. in Eigenriege durch die ÖBB ausgeführt. Die Straßen- und Brückenbauarbeiten seitens des Landes Niederösterreich und der Stadt St. Pölten befinden sich derzeit noch im Vergabeverfahren und werden im Herbst 2020 im Anschluss an die ÖBB-Brückenbauarbeiten starten. Die Bauaufsicht für die ÖBB-Brücke wird von der ÖBB wahrgenommen. Die Bauaufsicht der Straßen- und Brückenbauarbeiten erfolgt durch das Land Niederösterreich. Die Gesamtkosten von rund 6,7 Millionen Euro werden zu je einem Drittel von Land Niederösterreich, ÖBB und Stadt St. Pölten getragen.

Nähere Informationen beim Amt der NÖ Landesregierung, NÖ Straßendienst, Gerhard Fichtinger, Telefon 02742/9005-60141, E-Mail gerhard.fichtinger@noel.gv.at, bzw. ÖBB, DI Christopher Seif, Mobil 0664/617 00 22, E-Mail christopher.seif@oebb.at

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