Klima und Hitze

Informationen zum richtigen Umgang mit Hitze; Vorbeugung von hitzebedingten Gesundheitsproblemen mit besonderem Augenmerk auf besonders gefährdete Personengruppen

Es besteht Evidenz dafür, dass wir in den nächsten Jahrzehnten zunehmend mit Hitzeperioden rechnen müssen. Daher sind auch in unserer Region Anpassungen im Verhalten notwendig, die in wärmeren Gegenden gang und gäbe sind.

Informationen für den Schutz der Haut vor schädlichen Einwirkungen durch UV-Licht

Hitzewarnungen

Unter einer Hitzewelle verstehen wir eine Reihe von Tagen mit hohen Temperaturen (ein heißer Tag, ein Hitzetag oder Tropentag weist eine Höchsttemperatur von mindestens 30°C auf). Gesellen sich zu den hohen Tagestemperaturen auch noch hohe Nachttemperaturen kann das schnell zu einem ernsten Problem für besonders empfindliche Personen werden.

Im Auftrag des Sozialministeriums wird von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in den Sommermonaten das „Hitzetelefon“ betrieben. Unter der Nummer 0800 555 621 erhalten Sie rund um die Uhr kostenfrei Information und Beratung zu Fragen rund um das Thema Hitze.

Beachten Sie bitte auch die informativen Seiten der Geosphere Austria (vormals ZAMG), die über eine zukünftige Hitzebelastung Auskunft geben. Auf dieser Seite der Geosphere Austria (vormals ZAMG) werden aktuelle Wetterwarnungen für NÖ angezeigt.

Neben der mit einem Thermometer gemessenen und meteorologisch "korrekten" Temperatur 
gibt es auch jene Temperatur, die ein Mensch subjektiv empfindet - die "gefühlte" Temperatur: Die aktuell „gefühlte Temperatur“ in NÖ.


Wie kann man hitzebedingten Gesundheitsproblemen vorbeugen?  

Durch folgende Maßnahmen und Verhaltensregeln kann einem Hitzestau oder 
Hitzschlag relativ leicht und effektiv vorgebeugt werden: 

Schaffen einer erträglichen Raumtemperatur

  • Lüften früh morgens, abends und möglichst auch nachts
  • Abdunkeln der Räume tagsüber (am besten mit außen liegendem 
    Sonnenschutz)  
  • Aufhängen von feuchten Tüchern zur Kühlung von Räumen 

Tragen von leichter und luftdurchlässiger Kleidung 

Vermeiden von unnötigen Anstrengungen (anstrengende Tätigkeiten / Arbeiten / sportliche Aktivitäten sollen auf die kühleren Morgen-und Abendstunden verlegt werden) 

Meiden von dichten Menschenansammlungen

Aufenthalt im Freien vor allem zur Mittagszeit vermeiden; falls notwendig:

  • Aufenthalt möglichst kurz halten
  • direkte Sonneneinstrahlung auf den Körper möglichst vermeiden 
    (Sonnenschirm oder Kopfbedeckung mit Nackenschutz verwenden, im Schatten 
    gehen etc.)  
  • Kopf und Nacken mit feuchten Tüchern bedecken 

Kühlen des Körpers  

  • kühl Duschen oder Baden  
  • Unterarme in kaltes Wasser halten  
  • Körper mit feuchten Tüchern bedecken  
  • Ventilatoren verwenden  
  • kühle Räume aufsuchen 

Ausreichend und aktiv Trinken (1,5 bis 3 Liter täglich und nicht erst bei Durst)


Kinder und Kleinkinder

...dürfen bei hohen Temperaturen oder direkter Sonneneinstrahlung niemals unbeaufsichtigt im Fahrzeug zurückgelassen werden. Auch bei kurzem Abstellen kann sich ein Fahrzeug rasch aufheizen und so zur 
gefährlichen Falle werden. 


Achtung:

Vor allem Räume mit Gaskombithermen oder Gasdurchlauferhitzern müssen ständig großzügig gelüftet werden, da hohe Außentemperaturen, vor allem bei schlecht gewarteten Geräten, zu Abzugsstörungen der Abgase führen können. Dies kann im schlimmsten Fall zu einer oft tödlichen Kohlenmonoxidvergiftung führen.

Allgemeine Maßnahmen als Download (pdf, 230 kb)

Bei Hitzeperioden ist der Körper starken Belastungen ausgesetzt, die vor allem bei bestimmten Personengruppen, wie etwa Kleinkindern und älteren Menschen, zu negativen gesundheitlichen Auswirkungen führen können. Wegen des oft großen Flüssigkeitsverlustes ist vor allem auf ausreichendes Trinken zu achten. Aber auch richtiges Essen kann den Körper entlasten und dazu beitragen, Hitzeperioden ohne gesundheitliche Probleme zu überstehen. 

Essen  

Bei Hitzeperioden sollten keine großen Mahlzeiten eingenommen werden. Bekömmlicher sind mehrere kleine Mahlzeiten verteilt auf den ganzen Tag. Zu bevorzugen sind leicht verdauliche und fettarme Nahrungsmittel mit hohem Wassergehalt. Dazu zählen insbesondere:  

  • Obst und Gemüse (Melonen, Gurken, Tomaten etc.)  
  • Kompotte  
  • Salate  
  • fettarme Fleisch- und Gemüsesuppen
  • fettarme oder verdünnte Milch und Milchprodukte (z.B. Buttermilch mit 
    Mineralwasser)

Fette Speisen sollten nicht, Fleisch nur in geringen Mengen konsumiert werden.

Trinken

Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist bei Hitzeperioden besonders zu achten. Typischerweise sind dies mindestens 1,5 bis 3 Liter täglich. Welche Menge jemand tatsächlich benötigt, hängt vor allem davon ab, wieviel Flüssigkeit durch Schwitzen verloren geht. Bei Erwachsenen, die anstrengende Tätigkeiten durchführen, können 
daher auch weitaus größere Mengen erforderlich, bei Kindern kleinere ausreichend sein.  

Als Getränke eignen sich besonders:  

  • Leitungs- und Mineralwasser  
  • verdünnte Obst- und Gemüsesäfte  
  • ungesüßte Früchte- und Kräutertees  

Nicht geeignet sind stark gesüßte und alkoholische oder koffeinhaltige Getränke.

Bei starkem Schwitzen kann der Körper auch erhebliche Mengen an Mineralstoffen verlieren. Dieser Verlust kann durch den Konsum von mineralstoffhaltigen Getränken ausgeglichen werden. Eine andere Möglichkeit ist die Zugabe von etwas Salz zu Getränken, die nur geringe Mengen an Mineralstoffen aufweisen.

Achtung: Personen mit Nieren- oder Herz-Kreislauferkrankungen sollten unbedingt ihre Ärztin/ihren Arzt hinsichtlich der geeigneten Flüssigkeitsmenge konsultieren. Dies gilt auch für Personen, die aus medizinischen Gründen die Flüssigkeitszufuhr beschränken müssen. 

"Essen & Trinken" zum Download (pdf, 230 kb)

Vor allem Säuglinge, Kleinkinder, ältere und chronisch kranke Menschen sowie Menschen mit besonderen Bedürfnissen sind bei Hitzeperioden aus verschiedenen Gründen besonders gefährdet. So nimmt etwa im Alter das Durstgefühl ab, weshalb ältere Menschen häufig zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen. Säuglingen und Kleinkindern fehlt noch die Fähigkeit, sich entsprechend zu artikulieren.

Familienangehörige, Freunde, Nachbarn, Betreuerinnen/Betreuer etc. von besonders gefährdeten Personen sollten daher sorgfältig darauf achten, dass diese Personen ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen und auch die sonstigen zur Vorbeugung von Hitzeschäden jeweils in Betracht kommenden Maßnahmen getroffen bzw. Verhaltensregeln eingehalten werden.  

Für Eltern und pflegende Angehörige empfiehlt sich ein Blick auf die Website des Umweltbundesamtes.

Empfehlungen für Pflegepersonal und Angehörige von älteren oder pflegebedürftigen Menschen zum Download auch in: Bulgarisch, Rumänisch, Slowakisch, Tschechisch, Ungarisch von KLAR Klimawandel Anpassungsregionen zur Verfügung gestellt.

Weinviertel Süd - gut gerüstet für Hitze
Region Kampseen  -gut gerüstet für Hitze

"Besonders gefährdete Personengruppen" zum Download (pdf, 230 kb)

Die Einnahme bestimmter Arzneimittel kann einen negativen Einfluss auf die Hitzeverträglichkeit haben. Insbesondere folgende Arzneimittel sind hier zu erwähnen:  

  • Diuretika (Entwässerungsmittel)
  • Benzodiazepine (Schlaf verursachende und stark betäubende Mittel)
  • Sedativa (Beruhigungsmittel)
  • Betarezeptorenblocker (oft als Kombinationspräparat mit Diuretika oder anderen 
    blutdrucksenkenden Substanzen) 

Personen, die solche Arzneimittel einnehmen müssen, sollten bei Hitzeperioden unbedingt ihre Ärztin/ihren Arzt oder eine Apothekerin/einen Apotheker konsultieren! 

"Was ist bei Einnahme von Arzneimitteln zu beachten" zum Download (pdf, 230 kb)

Was ist ein Hitzestau?

Ein Hitzestau kann bei großer Hitze vor allem in Zusammenhang mit körperlicher Anstrengung oder dem Tragen von zu enger und zu warmer Kleidung auftreten. Dadurch ausgelöstes, starkes Schwitzen kann zu hohem Mineralstoff- und Flüssigkeitsverlust und in weiterer Folge zu Kreislaufstörungen führen.

Typische Symptome eines Hitzestaus sind Schwindel, Benommenheit und Übelkeit, ein erhöhter Puls sowie eine erhöhte Körpertemperatur (über 37°C). 

Was tun bei Hitzestau?

Bei Auftreten von Symptomen eines Hitzestaus sollten sofort folgende Maßnahmen getroffen werden (sofern der Betroffene bei Bewusstsein ist): 

  • Flüssigkeit zu sich nehmen  
  • kühle Umgebung aufsuchen  
  • Körper mit feuchten Tüchern oder durch Duschen abkühlen

Falls diese Maßnahmen keine Besserung bewirken, sollte unbedingt die Rettung (Notruf 144) gerufen werden. 

"Was ist ein Hitzestau?" zum Download (pdf, 230 kb)


Was ist ein Hitzschlag?

Ein Hitzschlag kann die Folge eines nicht ausreichend behandelten Hitzestaus sein. Neben den Symptomen eines Hitzestaus treten typischerweise auch Kopfschmerzen, Erbrechen und Muskelkrämpfe auf. Die Körpertemperatur kann über 40°C ansteigen. In schweren Fällen kann es zu Verwirrtheit bis hin zu einer Bewusstseinstrübung und eventuell auch zur Bewusstlosigkeit kommen. Das ist dann eine sehr bedrohliche Situation, die besonders bei älteren und geschwächten Personen zu einem Versagen lebenswichtiger Organe und schließlich zum Tod führen kann.  


Was tun bei Hitzschlag?

Personen, die einen Hitzschlag erlitten haben, können sich oft nicht mehr selbst helfen. Es ist ihnen daher unbedingt erste Hilfe zu leisten.

Folgende Maßnahmen sind unverzüglich zu treffen:  

  • betroffene Person in eine kühle Umgebung bringen  
  • enge Kleidung lockern  
  • feuchte Tücher auf Kopf und Körper legen
  • schluckweise mit Flüssigkeit versorgen (nur wenn bei Bewusstsein !)
  • bei Bewusstlosigkeit: in stabile Seitenlage bringen und Rettung (Notruf 144) rufen!

"Was ist ein Hitzschlag?" zum Download (pdf, 230 kb)

Video der Landesgesundheitsagentur über den Schutz vor den Auswirkungen von Hitze


Direktlink:

https://vimeo.com/830094766

https://www.youtube.com/watch?v=jb2O0h-wd0A



Ihre Kontaktstelle des Landes

Amt der NÖ Landesregierung
Abteilung Gesundheitswesen
Landhausplatz 1, Haus 15b
3109 St. Pölten
E-Mail: post.gs1@noel.gv.at
Tel: 02742/9005-12815
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Letzte Änderung dieser Seite: 1.3.2024
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